Hürden, Pläne, Startberatung – und einige tools

Oliver Hübner auf dem Weg zur Gründerberatung in Unna
Oliver Hübner auf dem Weg zur Gründerberatung in Unna
Zur Gründerberatung in Unna

Es geht voran, wenn auch manchmal langsamer als ich erwartet oder gehofft hatte. Ich habe noch eine ganze Liste an Fragen auf meinem Zettel, bzw. in meinem (Achtung: tool!) Wunderbuch, das ich als analoge Allzweck-Geheimwaffe gegen das „wo habe ich das bloß wieder notiert“ einsetze.

Kleine Hürden oder große Hindernisse?

Es gilt noch zu klären, welche Unternehmensform die geeignete bzw. zulässige ist, ach, und der Name, ist der wirklich passend, treffend, begeisternd, unique und für mich identifikationsstiftend? Dann der Firmensitz, das Geschäftskonto, wie verbuche ich jetzt bereits getätigte Ausgaben? Und wenn das alles mal geklärt ist, wie erfahren meine potentiellen Kunden von mir, wer ist das überhaupt und wie erstelle ich dann Angebote, Stundensätze und all das ganze Vertriebszeugs. Selbständig bedeutet ja, sich um alles selbst zu kümmern (ja ja, und ständig). Vielleicht wäre ein Kompagnon doch von Vorteil, aber das wollte ich ja explizit nicht. Die eigene Geschwindigkeit, räumliche und zeitliche Unabhängigkeit scheinen mir im Moment wichtiger.

Ich hatte mir bereits viele Ratschläge eingeholt, auch bei einer Bekannten, die Existenzgründer an der FH Dortmund berät. Und doch war noch vieles abstrakt. Ich sah zahlreiche Hürden und wusste nicht, wie der Parcours abgesteckt ist. Manche brauchte ich auch bloß zu überhüpfen, doch auch sie sahen sperrig aus, wenn ich direkt vor ihnen stand.

Aus Businessplan wird Fahrplan

Ein ganz wichtigen Schritt zu einem gedanklichen Fahrplan war es, auf Empfehlung der Gründungsexpertin einen Businessplan zu erstellten. Obwohl ich keine Fördergelder beantrage und keinen Kredit aufnehme, ist ein Businessplan ein hilfreiches Instrument (noch so ein classic tool!) um mir über mein Projekt klar zu werden. Ich formuliere einfach mal alles aus, was ich vorhabe und was als Ideenfetzen im Hirn herumspinnt. Wie sieht mein Angebot aus, wie der Markt, wie erreiche ich Kunden und wieviel Geld brauche ich tatsächlich im ersten, zweiten und dritten Jahr.

Im Internet finden sich schnell sehr viele Anleitungen, Vorlagen und online-tools für einen Businessplan. Ich wurde auf dem Existenzgründerportal des BMWi (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) fündig, in Form einer typischen Gliederung eines Businessplans. Exakt nach dem Vorbild habe ich meinen eigenen Plan auch geschrieben. Kein Wunderding, 5 Seiten, aber ich hatte meine Ideen und Gedanken ausformuliert zu Papier gebracht. Vor allem wurde mir bewusst, bei welchen Fragen ich mir bereits sicher war und wo ich weitere Hilfe brauche.

Auf zur Gründerberatung

Nun blieben noch die Fragen nach Anmeldungsformalien, Firmensitz, Rechnungsstellung und dergleichen Details. Auf der Recherche zu diesen Themen fand ich das Angebot des Startercenter NRW, der Existenzgründerberatung des Landes Nordrhein-Westfalen, vergleichbare Stellen bietet jedes Bundesland. Innerhalb von zwei Tagen bekam ich einen Termin in Unna. In einem sehr ausführlichen Gespräch von etwa einer Stunden verschwanden dort die nächsten Hürden.

Bewaffnet mit einer Veranstaltungsliste machte ich mich voll Gründungseuphorie auf den Heimweg. Einen Vortrag zum erfolgreichen Telefonmarketing habe ich inzwischen absolviert – oh, Gott der Firmengründer, mach, dass mir telefonische Kaltakquise erspart bleibe. In der kommenden Woche startet mein dreitägiges Grundlagenseminar und ich freue mich schon auf die regelmäßigen Networking-Business-Lunchs.

Vermutlich ist genau das Netzwerken der viel interessantere Teil an den Workshops. Ahh, eine Visitenkarte habe ich noch nicht. Ich weiß ja meine E-Mailadresse auch noch nicht. Und das Kind hat noch gar keinen Namen! Als alleiniges Elternteil fehlt mir in meinem Entscheidungsprozess das nächtelang Streiten, ob es eine Emilia oder Emma wird, oder ein Jonas oder doch lieber Elias. Moment, Blogwerk gefällt mir. Ja, Blogwerk …

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*** „Der Mann, der den Berg abtrug, war derselbe, der anfing kleine Steine wegzutragen.“ Konfuzius

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